Was schief gehen kann, geht schief. Natürlich hat es nicht geklappt mit dem Anschlussflug von Shanghai nach Okinawa. Für den Check-In muss ich den Transit-Bereich pro forma einmal verlassen, um an den Schalter zu kommen. Die Passkontrolle inklusive Fingerabdrücke, Fotos, Formulare dauert aber fast eine Stunde. Ein Tourist mit japanischem Namen, deutschem Pass, der gerade aus Großbritannien eingeflogen ist – da schauen die Beamten doch mal genauer hin. Das Ende vom Lied: Ich komme zu spät zum Check-In.
Dass Menschen in China mit moderner Technik überwacht werden, darüber gibt es viele Artikel. Es aber selbst einmal zu erleben, ist wirklich bedrückend. Noch nie habe ich so viele Kameras gesehen wie am Flughafen in Shanghai. Und mir wird klar, wie abhängig wir inzwischen vom Internet sind. Ohne Internet gibt’s keine Möglichkeit, einen anderen Flug zu buchen. Hier in Shanghai reicht es aber nicht, einen Haken bei den AGBs zu machen, um ins öffentliche WLAN des Flughafens zu kommen. Nein, man muss sich an speziellen Automaten identifizieren. Die zeigen die persönlichen WLAN-Zugangsdaten an, wenn der Reisepass eingelesen und eine Gesichtskontrolle vorgenommen wurde. Und der Haken bei den Nutzungsbedingungen kommt zum Schluss. Ich versichere, dass ich „nicht dazu auffordere, die Staatsmacht zu untergraben oder das sozialistische System zu stürzen, das Land nicht zu spalten oder die nationale Einheit zu untergraben.“
Aber auch nach der Registrierung ist es so eine Sache mit dem „Free-WiFi“. Viele Seiten laden sehr langsam, wenn überhaupt. Es gibt kryptische Fehlermeldungen. Und es erscheinen Cookie-Banner, die nicht abgelehnt werden können, in denen von „grenzüberschreitender Übermittlung personenbezogener Daten“ die Rede ist. Ohne VPN-Tunnel ist es sehr schwer, online zu buchen. Den hätte ich mir aber vor der Ankunft in China installieren müssen.
Ein Wunder, dass es mit der Buchung dann doch noch klappt. Statt Okinawa wird es nun Osaka. Egal … Hauptsache Italien ☺️
