Eine Sache wird am Wochenende ausnahmsweise billiger als teurer: die Tageskarte für den Nahverkehr in Sapporo. Für nur 3 Euro kann man kreuz und quer U-Bahn fahren. Ich fahre an alle Endhaltestellen der drei Hauptlinien und muss feststellen: Egal, an welchem Ende der Stadt man ist, überall stehen die gleichen hässlichen Betonbauten.

Das ist allerdings nicht nur in Sapporo so. Die Erkenntnis meiner Reise: Überall in Japan sieht es sehr ähnlich aus. Egal, ob man sich im Süden, Norden oder in der Mitte des Landes befindet. Eine japanische Großstadt hat immer ein Museum, ein Großaquarium und mehrere Themenparks. Aktive Vulkane, Berge, Küste gibt es überall. Kaum etwas ist „exklusiv“ auf eine Region beschränkt.
Das ist ein fundamentaler Unterschied zu Deutschland: In den bayerischen Alpen fühlt sich das Leben anders an als an der Flensburger Förde – andere Umgebung, anderer Menschenschlag, anderer Dialekt.
Innerhalb Japan herrscht dagegen Uniformität. Mir als Japan-Tourist nimmt das aber auch Druck, in jeden Winkel reisen müssen, um auch ja alles gesehen zu haben.
Zum japanischen Stadtbild gehören auch verwahrloste Gebäude. Niemals würde so etwas in Deutschland geduldet werden …

In Japan ist man so einen Anblick gewohnt. Mag auch daran liegen, dass Zerstörungen durch Erdbeben irgendwie zum Alltag gehören.
Es gibt aber auch immer wieder herrliche Lichtblicke. Ich hätte gleich an den U-Bahn-Haltestellen auszusteigen sollen, die „Ko-En“ (Park) im Stationsnamen haben. Schließlich ist heute, 4. Mai, ja der „Tag der Natur“.



Einen Park in der Dunkelheit zu besuchen, ist zum Abschluss des Tages auch noch einmal eine schöne Japan-Erfahrung. Wo tagsüber die Buden Crepes verkauft haben, herrscht absolute Stille. Die Golden Week habe ich dann doch ganz gut überstanden.



